Eine Weltreise zu planen ist aufregend – aber auch ganz schön überwältigend. Damit du den Überblick behältst und optimal vorbereitet startest, teilen wir hier unsere besten Tipps aus eigener Erfahrung.
Bevor wir uns in die konkrete Planung unserer Weltreise stürzten, verbrachten wir einige Zeit damit, herauszufinden, was wir gerne machen würden und was wir gerne sehen und erleben wollten. Dadurch ergaben sich bereits erste grobe Ziele. Egal, wohin es dich auf deiner Reise zieht, zumindest eine grobe Planung ist mit Sicherheit sinnvoll – auch wenn du dir Flexibilität bewahren willst.
Inhalt
1. Budget & Finanzierung
Der wahrscheinlich wichtigste Punkt, wenn man länger reisen will, ist natürlich die Finanzierung. Wir stellten uns also die Frage, wie viel Geld wir ausgeben wollen – und können –, bis wir wieder arbeiten müssen. Zunächst setzten wir uns ein grobes Tagesbudget, das wir nicht überschreiten sollten. Je nach Land hatten wir geplant, nicht mehr als 30 bis 50 € pro Tag für uns beide auszugeben. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau wussten, wie lange wir unterwegs sein würden und wohin uns unsere Reise führen würde, haben wir anhand dieser Summe grob berechnet, wie lange wir mit unseren Ersparnissen auskommen würden. Basierend auf diesen Berechnungen konnten wir ein Jahr lang ohne jegliche Arbeit reisen und dabei genügend Geld für unsere Rückkehr zurücklegen. Für alle, die es ganz genau wissen möchten: Auf Instagram haben wir bereits ein Reel erstellt, in dem wir unsere genauen Ausgaben für das erste Reisejahr aufgelistet haben.
Mit unserem festgelegten Tagesbudget wollten wir allerdings länger als “nur” ein Jahr reisen können. Daher war es uns wichtig, unterwegs Geld zu sparen. Wir haben lokal gegessen, lokale SIM-Karten genutzt und uns gut vorbereitet – etwa mit Google-Offline-Karten für Zeiten ohne günstige SIM-Karte. Bei Unterkünften haben wir ebenfalls auf günstige Optionen gesetzt und Apps sowie Communities wie Couchsurfing, Workaway und Trusted Housesitters genutzt.
Top Tipp: Es gibt einige Apps, die uns auf unserer Weltreise sehr geholfen haben. In unserem Beitrag Unsere Top-10 Weltreise-Apps findest du die wichtigsten Apps für eine Reise rund um die Welt.
Neben den Sparmöglichkeiten gibt es natürlich auch die Möglichkeit, vor Ort oder remote zu arbeiten. Falls du – so wie wir – nicht die Option hast, in deinem alten Beruf remote zu arbeiten, kannst du dich weiterbilden oder versuchen, dir online etwas aufzubauen. Am Anfang verdienst du damit vielleicht noch kein Geld, aber auf Reisen hast du oft die Zeit, einfach Dinge auszuprobieren - ganz ohne Druck von außen.
Falls du dringend Geld brauchst, informiere dich, in welchen Ländern es Work-and-Travel-Visa gibt, und arbeite dort vor Ort. Das gibt dir noch Mal eine ganz andere Möglichkeit, in die Kultur und das Leben eines Landes einzutauchen. Das wohl bekannteste Land für Work-and-Travel ist Australien. Dort kannst du mit dem richtigen Visum legal arbeiten und dir etwas dazuverdienen. Wenn du – so wie wir – nicht aus Deutschland, sondern aus Österreich kommst und es für dich in Australien schwierig ist ein Work-and-Travel Visum zu bekommen, könnte Kanada eine gute Alternative sein.
Top-Tipp: Unsere besten Spartipps findest du in unserem Blogbeitrag Low Budget Reisen: Große Abenteuer mit kleinem Budget.
2. Reiseroute planen
Natürlich möchte man bei einer so langen Reise nicht schon im Voraus alles durchplanen, sondern auch spontan entscheiden, wohin es als Nächstes geht. Trotzdem solltest du eine ungefähre Route im Kopf haben – wie viel Planung sinnvoll ist, hängt stark von deiner Reise-Dauer und deinem Reise-Stil ab. Ein klassischer Backpacker kann oft spontaner reisen als jemand, der mit einem Work-and-Travel-Visum unterwegs ist und eventuell rechtzeitig Jobs oder Unterkünfte organisieren muss.
Egal, wie flexibel du bleiben möchtest, einige Dinge solltest du frühzeitig klären – allen voran die Einreisebestimmungen. Informiere dich rechtzeitig, ob eine Visumpflicht besteht, wie lange im Voraus das Visum beantragt werden muss und ob es besondere Anforderungen für die Einreise gibt. Eine gute Ressource dafür ist in Österreich das Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten und in Deutschland das Auswärtige Amt.
Außerdem solltest du dir überlegen, in welche Regionen es dich zieht, damit du dich rechtzeitig mit den notwendigen Reiseimpfungen gegen lokale Erreger schützen kannst. Falls du – so wie wir – gerne bei schönem Wetter unterwegs bist, empfiehlt es sich zusätzlich, die Klimabedingungen deines nächsten Ziels zu checken, um nicht plötzlich mitten in der Regenzeit zu landen. So kannst du vermeiden, dass dir – wie uns damals in Südindien – dein Fahrer erklärt, dass es die nächsten sechs Tage nicht aufhört zu regnen.

Wir empfehlen daher, nicht völlig spontan zu handeln, sondern zumindest ein wenig Planung in dein nächstes Ziel zu stecken – auch wenn manche behaupten, dass dadurch der Reiz verloren geht. Für uns hat sich diese Vorgehensweise sehr bewährt. Flüge sind meist deutlich günstiger, wenn man sie (einigermaßen) frühzeitig bucht, und oft benötigt man für die Einreise ohnehin einen Nachweis über einen Weiter- oder Ausreiseflug. Besonders in Indien hat sich eine gute Planung für uns ausgezahlt – die zahlreichen Eindrücke sind bereits überwältigend genug, ohne zusätzlich noch die Reiseorganisation spontan bewältigen zu müssen.
Top-Tipp: Wenn du von vornherein weißt, wie deine grobe Reiseroute verläuft, kannst du dich über Around the World Flugtickets informieren. Diese Angebote sind – vor allem, wenn du mit Aufgabegepäck reist und flexibel bleiben möchtest – oft preislich sehr attraktiv.
3. Transport & Unterkünfte
Transport
Während unserer 15-monatigen Reise sind Jenny und ich wirklich viel geflogen. Allerdings haben wir – so gut es ging – auch versucht, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und umweltbewusst zu reisen. Besonders in Indien ist das Zugfahren ein absolutes Muss, aber auch in Thailand und Malaysia kann man sich sehr gut mit dem öffentlichen Verkehrssystem oder mit gebuchten Bussen fortbewegen. Da unser Fokus auf günstigem Reisen lag, haben wir teilweise sogar 10- bis 15-stündige Zug- oder Busfahrten statt kurzen 1-stündigen Flügen in Kauf genommen (Zeit hatten wir genug – Geld dagegen nicht).
Würden wir es heute anders machen? Wahrscheinlich nicht. Wir lieben Zugfahren, die Züge waren immer bequem, und wir sind immer an unser Ziel gekommen. Wenn jedoch die Zeit eine Rolle spielt, ist das Fliegen natürlich oft die schnellere Option.

Unterkünfte
Wir haben stets günstig, aber dennoch mit einem gewissen Komfort übernachtet. Häufig sind wir in Hostels untergekommen – ideal für alle, die gerne neue Menschen kennenlernen möchten. Auch werden in Hostels oft Gruppen-Touren zu Sehenswürdigkeiten in der Gegend günstig angeboten - eine großartige Möglichkeit, die Umgebung zu erkunden, ohne viel Geld auszugeben. Natürlich haben wir auch immer wieder nach besonderen Angeboten Ausschau gehalten, um die beste Mischung aus Komfort und Budget zu finden – sei es durch Last-Minute-Deals oder durch Buchungen im Voraus.
Es gab auch Momente, in denen wir uns etwas mehr gegönnt haben, um zum Beispiel in einem kleinen Hotel oder einer gemütlichen Airbnb-Unterkunft zu übernachten. Couchsurfing, Workaway und Trusted Housesitters bieten zudem tolle Möglichkeiten: von günstigen bis hin zu kostenlosen Übernachtungen. Diese Erlebnisse waren die perfekte Abwechslung, wenn wir ein wenig mehr Ruhe und Privatsphäre brauchten.
4. Gesundheit & Sicherheit
Bevor du deine Reise antrittst, solltest du einen spezialisierten Arzt aufsuchen und dich über notwendige Reiseimpfungen informieren. Da unser Hauptreiseziel zunächst Süd- und Südostasien war, haben wir uns vorab von einem Tropenmediziner beraten lassen und die wichtigsten Impfungen erhalten. Zusätzlich haben wir uns beide vor der Abreise routinemäßig gesundheitlich durchchecken lassen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Reiseplanung ist die Reiseversicherung. Du wirst auf deiner Reise viele tolle Erlebnisse haben, aber es kann auch passieren, dass du krank wirst oder dich verletzt und einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen musst. Daher ist es wichtig, eine gute Versicherung zu haben, die dir im Ernstfall keine zusätzlichen Sorgen bereitet. In unserem Blogpost über die Perfekte Reiseversicherung haben wir zusammengefasst, worauf es uns bei der Wahl der Versicherung ankommt und warum wir heute definitiv die Young Travellers Auslandskrankenversicherung wählen würden.
Zu den klassischen Reisevorbereitungen gehört natürlich auch ein kurzer Check der Webseiten der Außenministerien (wir prüfen immer die Seiten von Österreich und Deutschland), um die aktuelle Sicherheitslage im jeweiligen Land und die geltenden Einreisebestimmungen zu überprüfen.
Auf Reisen kann dich alles Mögliche erwarten. Deshalb haben wir uns neben all den vorbereitenden Maßnahmen eine kleine Reiseapotheke zusammengestellt. Auch hier ist es am besten, sich professionell beraten zu lassen. Was genau in unserer Reiseapotheke enthalten ist, kannst du in unserer Packliste nachlesen.
5. Packliste & Ausrüstung
Man könnte wahrscheinlich unzählige Dinge auf eine lange Reise mitnehmen – allerdings würde man dann seinen Rucksack oder Koffer kaum noch tragen können. Deshalb haben wir in einem unserer Blogposts eine Packliste zusammengestellt. Natürlich kannst du sie nach Belieben anpassen, aber sie gibt dir zumindest eine Vorstellung davon, mit wie viel (oder wie wenig) man ein Jahr lang auskommen kann. Bei der Frage, ob Rucksack oder Koffer geeigneter wäre, haben wir uns nach langem Überlegen für den 40-Liter-Bergwander-Rucksack von QUECHUA entschieden.
Wir haben dir außerdem eine Liste zusammengestellt mit Dingen, die wir uns vor der Reise noch gekauft haben – alles, was sich für uns bewährt hat, findest du in unserer Amazon-Liste. Vielleicht ist ja auch für deine Packliste das ein oder andere dabei, das du noch nicht auf dem Schirm hattest!

6. Digitale Vorbereitung
Da wir alle immer mehr von unseren digitalen Begleitern abhängig sind, lohnt es sich, auch in diesem Bereich einige Vorbereitungen zu treffen. Wir haben uns daher zuerst überlegt, welche Backup-Lösung für unsere Dateien und Fotos in Frage kommt, damit wir – falls mal ein Handy kaputt geht oder verloren geht – keine Erinnerungen verlieren. Da wir beide ein iPhone besitzen, haben wir uns der Einfachheit halber und wegen der günstigen Preise für eine iCloud-Erweiterung entschieden.
Anschließend haben wir für alle Eventualitäten unsere wichtigsten Dokumente (Pass, Führerschein, Zeugnisse etc.) gescannt und ebenfalls dort abgespeichert. Auch unsere ersten Flugtickets, Zugtickets, Visa und Buchungen haben wir digital gesichert.
Zusätzlich haben wir darauf geachtet, dass auf beiden Handys alle wichtigen Apps installiert sind und wir die relevantesten Abos abgeschlossen haben – eine Übersicht der 10 wichtigsten Reise-Apps gibt es hier.
Während unserer Reise haben wir meistens lokale SIM-Karten gekauft. In den USA und Australien hat sich jedoch eine E-SIM als besonders praktisch und kostengünstig erwiesen.
Top-Tipp: Wir empfehlen den E-SIM-Anbieter SAILY. Besonders in den USA war diese E-SIM eine günstige Alternative zu lokalen Anbietern. Wenn du deine SAILY SIM-Karte über diesen Link kaufst, erhältst du mit unserem Gutscheincode „ONEMEMORYPERMILE5” 5% Rabatt auf deine E-SIM.
7. Reisealltag & Langzeitreisen
Im Reisealltag wirst du immer wieder auf kleinere und größere Herausforderungen stoßen. Besonders am Anfang unserer Reise mussten wir uns erst auf neue Kulturen und deren Gepflogenheiten einlassen. Uns war es dabei immer wichtig, angemessen gekleidet zu sein – was nicht bedeutet, im Anzug zu reisen, sondern sich einfach ein wenig anzupassen. In vielen asiatischen Ländern fällt man auf, wenn man in kurzen Hosen (vor allem als Frau) unterwegs ist. Wenn du religiöse Stätten besuchst, denke daran, dich respektvoll zu kleiden – bedecke Schultern und Knie. Es ist eine kleine Geste, die viel Respekt zeigt und dir hilft, dich besser in der Kultur des Ortes einzufinden.

Auch Körpersprache kann in verschiedenen Kulturen unterschiedlich interpretiert werden – was schnell zu Missverständnissen führen kann. Jenny und ich hatten in Albanien einmal eine Frage an einer Tankstelle. Als der Mitarbeiter den Kopf schüttelte, hielten wir das für ein klares Nein und fuhren weiter. Erst später erfuhren wir, dass Kopfschütteln in Albanien eigentlich Ja bedeutet. Der verwirrte Blick des Mannes machte im Nachhinein also Sinn!
Mit der Zeit wirst du merken, dass Langzeitreisen eine großartige Gelegenheit bieten, nachhaltiger zu reisen. Wenn du unterwegs bist und genügend Zeit hast, ist der Zug eine hervorragende Möglichkeit, Geld zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Statt zu fliegen, steigst du einfach in den Zug und genießt die Landschaft – es ist entspannter, umweltfreundlicher und oft auch günstiger.
Langzeitreisen bringen jedoch auch viele Herausforderungen mit sich, an die du anfangs vielleicht nicht denkst – dazu gehört vor allem die Reisemüdigkeit. Am Anfang startet man voller Energie und Motivation, möchte jedes Erlebnis mitnehmen und möglichst viele neue Leute kennenlernen. Doch irgendwann kommt der Moment, an dem man einfach nicht mehr kann. Das ist völlig normal! Genau dann solltest du dir bewusst eine Pause gönnen, um all die Eindrücke zu verarbeiten. Bleib einfach mal länger an einem Ort und nimm dir eine Auszeit vom ständigen Reisen und Planen.
Top-Tipp: “Wenn du nach längerer Zeit unterwegs eine Pause benötigst, könnte ein Volunteer-Projekt oder ein Work-and-Travel-Aufenthalt eine tolle Möglichkeit sein, eine Auszeit zu nehmen und gleichzeitig noch etwas Geld zu verdienen.”

Fazit: Unsere wichtigsten Erkenntnisse
Eine Weltreise zu planen und tatsächlich umzusetzen, ist eine der aufregendsten Herausforderungen, die du dir selbst stellen kannst. Es erfordert etwas Vorbereitung, ein gewisses Maß an Flexibilität und die Bereitschaft, unterwegs immer wieder Neues zu lernen. Doch genau das macht die Reise so besonders!
Für uns war es eine unglaublich bereichernde Erfahrung – mit unzähligen schönen, aber auch herausfordernden Momenten. Wir haben gelernt, mit wenig auszukommen, spontaner zu sein und uns auf fremde Kulturen einzulassen. Gleichzeitig haben wir aber auch gemerkt, wie wichtig es ist, sich Pausen zu gönnen und nicht jeden Tag komplett durchzuplanen.
Egal, ob du für ein paar Monate oder ein ganzes Jahr reist – das Wichtigste ist, dass du die Zeit genießt, offen für neue Begegnungen bleibst und deine Reise so gestaltest, wie sie für dich am besten passt. Rückblickend sind es nicht nur die spektakulären Orte, die uns in Erinnerung geblieben sind, sondern vor allem die Menschen, die wir unterwegs getroffen haben und die Momente, in denen wir uns selbst überrascht haben. Deshalb: Trau dich, genieß die Reise und lass dich von der Welt inspirieren!
Wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne bei uns über Instagram.
Viel Spaß auf deiner Reise!
Pati