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#3 Erste Eindrücke aus Neu Delhi

Um 04:10 Uhr morgens landet unser Flugzeug in Neu Delhi. Nachdem wir, nach einigen Startschwierigkeiten, unser Gepäck schließlich auch bekommen haben, machen wir uns mit einem Taxi auf den Weg zu unserem Hostel. Weil es noch viel zu früh ist, können wir unser Zimmer noch nicht beziehen, aber der Hostelbesitzer lässt uns im Aufenthaltsraum ein wenig schlafen. Er selbst schläft ebenfalls auf einer Matratze hinter der Rezeption und bietet uns sogar noch sein Kopfkissen an. Um 10 werden wir geweckt und dürfen einige Stunden früher als erwartet in unser Zimmer.

Nach einem kurzen Refresh und einer Stunde Schlaf lassen wir uns von einem Mitarbeiter des Hostels ein Restaurant zum Mittagessen in der Gegend empfehlen. Dorthin machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Viele Menschen, TukTuks, Autos, Motorräder, Fahrräder, LKWs und Tiere begegnen uns am Weg dorthin, und die Straße zu überqueren ist dadurch nicht immer einfach. Als wir das Restaurant sehen, überlegen wir kurz, ob wir da jetzt wirklich hineingehen sollen – doch wir haben ja auch gar keine andere Wahl und noch dazu Hunger, also los.

Restaurant in Neu Delhi

Bestellt wird aus dem Bauch heraus, da wir auf der Karte nichts kennen. Das einzige, das wir wissen ist, dass alles vegetarisch ist. Kurz nach unserer Bestellung kommt auch schon das Essen, das inmitten von tausenden Fliegen und einem unangenehm beißenden Geruch in der Luft serviert wird. Natürlich haben wir nicht daran gedacht nachzufragen, wie scharf das Essen sein wird. Nun ja… sehr scharf. Dreiviertel der Portionen können wir mit Hilfe von Butter-Naan und einem Liter Wasser aufessen, doch dann wird uns viel zu heiß 😀 Wir bezahlen 3,80€ und bekommen als Dessert ein Anis-Kümmel-Dings in Grün, das eher süß und sehr lecker war.

Indisches Essen
Wir wissen noch nicht, dass das gleich sehr scharf wird.
Dessert in Indien
Anis-Kümmel-Dings.

Danach nehmen wir uns ein TukTuk zum India Gate und spazieren zum Connought Place. Viele Inder, Erwachsene und Kinder, sprechen uns auf dem Weg an und wollen Fotos mit uns machen. Unsere helle Hautfarbe macht uns zu einer kleinen Attraktion.

Als wir später zurück ins Hostel kommen merken wir, dass unsere gesamte Kleidung und die Haare nach Rauch und Abgasen riechen. Der Smog in Delhi ist allgegenwärtig, obwohl man ihn größtenteils nicht sieht und auch teilweise nicht riecht, solange man in Bewegung bleibt. Steht man aber mit dem TukTuk im Stau kann es ganz schnell sehr unangenehm werden. Die Inder haben für solche Zwecke einen Schal an den Außenspiegel gebunden, der im Smog-Extremfall zum Einsatz kommt und vor Mund und Nase gebunden wird.

Tuk Tuk Stau Chaos in Old Delhi

Weil wir abends nirgends mehr hinfahren wollen, beschließen wir uns in der Nähe zu Fuß etwas zu holen und im Hostel zu essen. Wir entscheiden uns für Fried Vegetable Rice. Man kann sich aussuchen, ob „half“ oder „full“ – wir nehmen an, man kann entweder eine halbe oder eine ganze Portion nehmen und bestellen zwei Mal „full“. Der Mann bereitet zwei große Beutel vor, von denen er einen auf eine Waage stellt. Er fängt an den ersten Beutel zu befüllen und wir stellen schnell fest, dass das was wir bestellt haben keine ganze Portion ist, sondern ein ganzer Kilo Fried Veggie Rice. Glücklicherweise können wir ihn nach dem ersten Beutel stoppen und müssen so immerhin nur mit einem Kilo Reis statt zwei zurück ins Hostel. Das Essen ist zum Glück nicht so scharf wie mittags und wir essen fast den ganzen Kilo auf. Danach fallen wir todmüde ins Bett.


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