#42 Die letzten Stopps unserer Reise

Die letzten Stopps unserer Reise stehen nun an und wir machen uns langsam, aber sicher auf den Heimweg.

Bali

Von Perth aus fliegen wir mit kurzem Zwischenstopp nach Bali. Wir haben gedacht, wir machen es uns einfach und schlafen eine Nacht im Flughafen von Denpasar, bevor dann unsere Reise am nächsten Morgen weiter geht. Beim internationalen Transfer gibt es dann allerdings - ähnlich wie damals bei der Durchreise durch Indien - überraschenderweise ein Problem. Vorab haben wir uns bei der Botschaft in Jakarta erkundigt, ob es möglich ist, die Nacht am Flughafen zu verbringen und ein klares JA erhalten. Die Flughafenangestellte am Transferdesk lässt uns aber warten, da sie in unserem Fall nicht weiß, was zu tun ist. Dann kommt ein Flughafen-Security hinzu, erkundigt sich nach dem Problem, weiß aber auch nicht weiter.

Nach einer weiteren knappen halben Stunde kommt dann ein Mitarbeiter unserer Airline und erklärt uns, dass wir wieder einmal nicht für den Internationalen Transfer geeignet sind. Naja, was soll man sagen - diskutieren lässt sich auch nicht mit ihm und die E-Mail der Botschaft ist ihm egal, also reisen wir wieder in Bali ein. Zum Glück gibt es hier ein Visa on Arrival und wir können noch kurzfristig eine Nacht in einem Hostel buchen. Insgesamt kostet uns die Zwischenlandung in Bali etwas mehr als gedacht, erinnert uns aber nochmal, wie schön und freundlich die Insel (abgesehen vom Airline Personal) gewesen ist.

Nach einer weiteren “letzten” Nacht im Hostel spazieren wir am Morgen wieder zum Flughafen. Dort angekommen frühstücken wir erstmal. Danach geht es weiter zu unserem nächsten Stopp: Singapur.

Singapur

Mittags landen wir nach drei Stunden im Flugzeug in Singapur. Hier verläuft unsere Einreise problemlos. Wir erkunden zunächst den gigantischen Flughafen. Mit Shuttle Bus geht es für uns vom Terminal zum größten Indoor-Wasserfall in der Jewel Mall direkt im Changi Airport. Der Anblick des Wasserfalls ist wirklich verrückt. Da wir aber noch mit unserem Gepäck unterwegs sind, beschließen wir, nach einer kurzen Erkundungstour in unsere Unterkunft, ein Hostel - wie könnte es auch anders sein - zu fahren.

Größter Indoor Wasserfall der Welt im Jewel im Changi Airport

Später am Nachmittag wollen wir zur Bayfront spazieren, um uns die Beine zu vertreten. Wir haben nicht mit dem tropischen Klima gerechnet und werden nach keinen 100 Metern von einem Schauer überrascht. Allerdings nicht ganz unvorbereitet, denn seit unserer ersten Erfahrung mit der Regenzeit in Chennai gehen wir in Asien nicht mehr ohne Schirm und Drybag aus dem Haus. Als das Schlimmste vorbei ist, nutzen wir die Gelegenheit und gehen zur U-Bahn. Als wir an der Bayfront von Singapur ankommen hat sich der Schauer wieder verzogen und wir erkunden die berühmten Gardens by the Bay. Wir gehen durch die Supertree Grove und betrachten das Marina Bay Sands aus der Entfernung. Ein wirklich spektakuläres Bauwerk.

Supertree Grove in Singapur Marina Bay Sands in Singapur

Da wir nur diesen einen Nachmittag in Singapur sind, beschließen wir, hier in der Gegend zu bleiben und uns später nach Sonnenuntergang die Sehenswürdigkeiten auch noch bei Nacht anzusehen. Für unser Abendessen suchen wir uns auf Empfehlung von Russel, einem Singapurer, den wir in Sri Lanka kennengelernt haben, ein Hawker Center. Die Hawker Center in Singapur sind Food-Märkte, in denen man sehr viele lokale und günstige Gerichte finden kann. Wir probieren uns also durch verschiedene Stände bis wir satt sind und gehen danach zurück in die Marina Bay Sands Mall.

Hawker Center in Singapur

In der Mall können wir nicht anders als in den Apple Store zu gehen. Dieser ist zunächst nur ein langer Gang, dem eine Rolltreppe folgt. Als wir mit der Rolltreppe nach oben fahren, stehen wir plötzlich in einer Glaskuppel direkt im Wasser. Ein richtig cooler Schauraum mit besonderer Lage. Ausblick auf eine weitere Glaskuppel im Wasser - Louis Vuitton. Obwohl wir natürlich nichts kaufen, ist das wahrscheinlich eines unserer Highlights.

Rolltreppe im Apple Store

Als es endlich dunkel ist, gehen wir nochmal durch die Gardens by the Bay und finden sogar ein kleines Lokal für einen Absacker. Morgen früh geht es schon wieder weiter nach Hat Yai in Thailand.

Gardens by the Bay bei Nacht

Thailand

Der letzte Stopp unserer Weltreise führt uns zurück nach Thailand und wieder nach Songkhla, um noch einmal Tamara bei ihrer Hundeauffangstation, bei den Thai Street Paws, zu unterstützen. Zusätzlich haben wir uns bereits vor einem halben Jahr entschieden, einen ihrer Hunde bei uns aufzunehmen und ihn nach Europa zu fliegen. Zehn Tage lang sind wir also noch einmal für die vielen Hunde da - und einige erkennen uns sogar wieder. Nebenher haben wir Zeit, Lanta, unser neues Familienmitglied, noch näher kennenzulernen und auch ihm die Chance zu geben, sich an uns zu gewöhnen.

Gemeinsam mit Tamara, der Besitzerin der Hundeauffangstation, machen wir noch letzte Gesundheitschecks mit Lanta, fahren zum Amtstierarzt für die letzten Dokumente und lassen sogar noch seine Zähne ordentlich putzen. Inspiriert von Lantas sauberen Zähnen gönnt sich auch Jenny noch eine Mundhygiene.

Weihnachten ist dieses Jahr sehr unspektakulär. Lanta ist beim Tierarzt für seine Zahnreinigung und wir sitzen am Heiligabend mit Tamara in einem 7-Eleven. Später tragen wir einen noch halb schlafenden/sedierten Hund aus der Tierarztpraxis und fallen todmüde ins Bett. Trotzdem ein Weihnachten, das wir nie vergessen werden.

Unser Weihnachtsdinner bei 7-Eleven

Heimreise nach 15 Monaten

Einen Tag vor unserem Heimflug macht sich Tamara auf den Weg, um mit Lanta voraus nach Bangkok zu fliegen. Wir nehmen die günstigere Variante, den Nachtzug von Hat Yai nach Bangkok. Nach 15 Stunden Zugfahrt kommen dann auch wir in Bangkok an. Wir müssen mit uns selber lachen, denn nach 15 Monaten Reisen kommt uns jetzt die Zugfahrt bei offenen Fenstern, die nicht richtig zu gehen (es regnet sogar einmal in den Zug herein) gar nicht lange oder schlimm vor.

Den Tag verbringen wir in der Unterkunft mit Tamara und unserem Hund. Am Abend geht es dann gemeinsam mit dem Pet-Taxi zum Flughafen. Tamara hilft uns noch, Lanta einzuchecken. Dieser fliegt als Sperrgepäck im Frachtraum mit und die Airline-Mitarbeiter sind sichtlich gefordert vonihrer Aufgabe alles für den Hund vorzubereiten. Zum Glück hat Tamara viel Erfahrung mit internationalen Adoptionen und füllt schlussendlich die Papiere für den Hund selbst aus. Dabei sind wir super froh um ihre Hilfe und dass Tamara fließend Thai spricht.

Danach wird noch Lanta’s Box gescannt, dann geht es für ihn bereits los in die Verladezone. Wir verabschieden uns von Tamara und machen uns selbst auf den Weg zu unserem letzten Security-Check der Reise. Vom Gate aus beobachten wir kurz vor Abflug, wie unser Hund verladen wird. Dann geht es auch für uns los. Ein ziemlich emotionaler Reiseabschluss für uns, könnte man sagen.

Wir sind während des Fluges etwas nervös und fragen uns immer wieder, wie es unserem Hund wohl geht. Ein Glück, dass die Flugbedingungen gut sind und so kommen wir eine Stunde früher als geplant in München an.

Kurz erstarren wir, als der Pilot uns daran erinnert, dass wir im Winter landen und es in München momentan MINUS 8 Grad hat. Wir sehen uns mit großen Augen an. Jenny hat eine kurze Hose und ihre Pyjamahose drüber an und Pati hat auch nur eine dünne Jogginghose. Wir haben beide je einen Pulli und eine Regenjacke dabei. Das wird kalt.

Die Landung bekommen wir vor lauter Nebel gar nicht mit und sind etwas überrascht, als plötzlich alle auszusteigen beginnen. Am Sperrgepäckschalter warten wir immer noch nervös auf Lanta und seine Box. Als diese dann über das Förderband durch die Schleuse rollt, sind wir erleichtert, den Hund entspannt in der Box liegen zu sehen. Er war wohl nicht so nervös im Flugzeug wie wir.

Jetzt noch durch den Zoll. Wir haben ja schließlich eine Menge Dokumente vorbereitet. Die Mitarbeiterin vom Zoll ist super freundlich, überprüft Lanta’s Microchip und stempelt seine Dokumente. Das wars auch schon. Also raus in die Kälte und zum Auto von Jenny’s Eltern. Diese sind gerade auch im Urlaub und wir dürfen ihr Auto zum Heimfahren nutzen. Jenny erfriert fast bei einer kurzen Gassirunde, während Pati das Auto Hundebox-gerecht umbaut. Dann fahren wir durch eine traumhafte Winterlandschaft bei Morgendämmerung und Sonnenaufgang nach Hause. Was für ein Empfang! Zu Hause wird erst einmal der Ofen eingeheizt. Dann gilt es den Jetlag zu überwinden.

In den nächsten drei Wochen wollen wir möglichst viel Zeit mit unseren Familien verbringen und möglichst alle unsere Freunde wiedersehen, bevor es dann für uns ins nächste Abenteuer geht.

Wir beide vor dem Bahnhof in Wörgl

Das war’s… oder doch nicht ganz?

15 Monate Weltreise sind vorbei. Wir sind einmal um den Globus geflogen, waren in 11 Ländern und auf drei Kontinenten. Zusätzlich konnten wir das schönste Reisemitbringsel überhaupt mit nach Hause nehmen. Für uns eine unglaubliche und unvergessliche Zeit.

Damit heißt es, die Zeit der wilden Abenteuer ist (vorerst) vorbei und somit werden wir auch unser Reisetagebuch stilllegen. Doch wer uns kennt, weiß, dass wir nicht lange stillsitzen können. 😉 Um euch weiterhin mitzunehmen, haben wir uns was überlegt, denn…

…wir haben das Schreiben immer geliebt, aber ein öffentliches Online-Tagebuch bedeutet auch eine Menge Arbeit und Aufwand. Deshalb haben wir uns entschieden, euch von nun an über einen Newsletter per Mail auf dem Laufenden zu halten – viel unkomplizierter und persönlicher.

Wenn ihr wissen wollt, wohin es uns jetzt gerade verschlagen hat und was als Nächstes kommt, meldet euch gerne hier für den Newsletter an. Dort halten wir euch auf dem Laufenden – ohne Spam, aber mit spannenden Updates zu Lanta, unseren Plänen und vielleicht der ein oder anderen Überraschung.

Vielen Dank für euer fleißiges Mitlesen - und bis bald!

Jenny & Patrick


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