#13 Chennai
von Jenny | 16 Nov 2023
Nach einem aufregenden Diwali-Fest, ziehen wir an unserem zweiten Tag in Chennai um. Am Morgen checken wir aus unserem Hotel aus und weil es regnet, gehen wir nur ums Eck zum Teashop. Dort nehmen wir das Frühstück, das im Angebot ist: Wir trinken Chai und essen Mini-Samosas. Um knapp 1€ frühstücken wir beide. Danach nehmen wir ein Uber und fahren eine Stunde Richtung Süden – Chennai ist eine Millionenmetropole. Zum zweiten Mal in Indien probieren wir Couchsurfing aus.
Während der Fahrt schüttet es aus Eimern und die Straße ist an vielen Stellen schon überschwemmt. Teilweise reicht das Wasser bis knapp an die Oberkante der Reifen der TukTuks. Das hält die TukTuks aber keineswegs auf – sie rasen in gewohntem Tempo (so gut es eben geht) durch die Straßen und Gassen. Der Regen hört den ganzen Vormittag über nicht auf und wir sind uns einig, dass wir noch nie so viel Wasser vom Himmel fallen gesehen haben.
Unsere Couchsurfing-Hosts sind Arun und seine Frau Aparna. Weil beide am Nachmittag arbeiten müssen, erkunden wir ein bisschen die Gegend. Wie wir am Vormittag bereits mitbekommen haben, ist aktuell in Chennai Monsun-Zeit. Wir sind natürlich null darauf vorbereitet und werden am Rückweg (der über Stock und Stein und ein Stück Autobahn geht) vom Regen überrascht. Zwischen anfänglichen Pfützen und späteren Seen und vielen Autos versuchen wir uns einen halbwegs sicheren Weg zu bahnen – wenig erfolgreich. Völlig durchnässt kommen wir am Abend zurück zu Arun.
Abends kocht Aparna für uns und wir essen zu unserer Überraschung erstmals auf dem Boden und auch mit den Händen. Besteck gibt es nur zum portionieren. Wir essen Curry, Nudeln und Reis. Weil wir auf dem Fliesenboden im Schneidersitz sitzen, tun uns ziemlich bald die Knöchel weh, aber das Essen schmeckt ausgezeichnet.
Am nächsten Tag frühstücken wir mit unseren Gastgebern. Arun’s Frau serviert uns eine Art Reisnudeln mit gesüßter Kokosmilch, wobei sie alles von Grund auf selbst gemacht hat. Es regnet noch immer in Strömen, doch wir beschließen uns ein paar Tempel in der näheren Umgebung anzusehen – Chennai ist bekannt für mehr als 600 Hindu-Tempel. Die meisten davon sind bunt und sehr detailreich mit Figuren bis zum Dach versehen. Heftige Regenfälle verbringen wir in kleinen Cafés am Straßenrand mit Chai, sobald der Regen etwas nachlässt sind wir wieder unterwegs. Nach drei Tempeln sind unsere Schuhe durchweicht und wir nehmen uns ein TukTuk zum nächsten Shoppingcenter. Neben den Tempeln ist Chennai auch für riesige Malls und South Indian Food bekannt, daher essen wir uns durch den gesamten dritten Stock der Mall, der nur für Essen vorgesehen ist.
Als es wieder weniger regnet, spazieren wir noch kurz durch die Stadt und finden ein weiteres, nettes Café, das sogar europäischen Flammkuchen serviert. Natürlich probieren wir auch diesen und er schmeckt – wenig überraschend – ausgezeichnet. Heute geben wir ausnahmsweise richtig viel Geld aus, weil wir das letzte übrige Bargeld vor dem morgigen Flug noch aufbrauchen wollen:
- 40 ₹ für zwei Chai und 1 Liter Wasser
- 440 ₹ für eine Stunde TukTuk-Fahrt ins Zentrum
- 175 ₹ für Ghee Masala Dosa
- 189 ₹ für Pav Bhaji
- 134 ₹ für eine Bananen-Schoko-Waffel (zugegebenermaßen nicht ganz Indisch)
- 830 ₹ für zwei T-Shirts und Schokolade
- 266 ₹ für 4 Tuben Odomos-Moskitocreme
- 370 ₹ für zwei Mal South Indian Coffee und Flammkuchen
- 365 ₹ für eine Stunde TukTuk-Fahrt nach Hause
Insgesamt brauchen wir 2809 ₹ – das sind 31,11 € – und damit weit mehr, als wir sonst an den Tagen hier ausgegeben haben. Den Abend verbringen wir noch bei einem gemeinsamen Essen mit unseren Couchsurfing-Hosts und am nächsten Morgen geht bereits unser Flug nach Sri Lanka. Wirklich kaum zu glauben, dass wir jetzt schon einen ganzen Monat unterwegs sind!