#40 Nepal - Annapurna Circuit Trek: der Weg zurück nach Pokhara
von Jenny | 27 Nov 2024
Nach der Überquerung des Thorong La Passes geht unsere Wanderung auf der anderen Seite weiter. Nachdem wir den Pass auf 5146m gequert haben, steigen wir 1700 Höhenmeter bis nach Muktinath ab, wo es am nächsten Tag weitergeht.
Trek Tag 9: Muktinath nach Tatopani
20km Fahrt, von 3710m auf 1200m
In der Nacht bekommt Pati leider wieder Fieber. Wahrscheinlich die Erschöpfung. Morgens um sieben geht es daher nur für mich gemeinsam mit Rabin und Krali zur berühmten Tempelanlage von Muktinath. Buddhistische und hinduistische Pilger aus aller Welt reisen an diesen Ort, um in dem besonderen Tempel zu beten. Mit Muskelkater vom Vortag geht es also hunderte Stufen hinauf bis zum Eingang. Professionell schätzt Krali, dass es ungefähr 40 Stufen sein müssen 😆 - das ist nur beinahe richtig.
Am Weg hinauf kommen wir an uralten traditionellen nepalesischen Erdhäusern vorbei, die direkt neben den Stufen in den Boden hinab, wie eine Höhle, gebaut sind. Tatsächlich wohnen dort immer noch Leute und wir können sogar einer Frau beim Kochen auf Steinen und mit Holz zuschauen.
Außerdem kommen wir an einem Rastplatz vorbei. Als ich frage wozu der riesige Rastplatz mit sicher 20 Bänken dient, erklärt Rabin, dass viele Leute die hier hochwandern höhenkrank werden. Wir befinden uns schließlich immer noch auf fast 4000 m Höhe. Bald soll hier beim Rastplatz sogar eine Klinik gebaut werden. Praktisch zu erreichen, wenn man „nur“ mehrere hundert Stufen überwinden muss 😆. Weiter oben bei der Tempelanlage sehen wir dann noch ein weiteres Schild, welches über die Risiken von Höhenkrankheit aufklärt. Irgendwie absurd.
Rabin erzählt alles mögliche über die Tempelanlage und dessen Geschichte. Er selbst gehört dem Hinduismus an und weiß sehr viel darüber. Der hinduistische Tempel ist der einzige Tempel in Nepal mit 108 Wasserfontänen und zwei riesigen, eiskalten Becken, welche zur Reinigung der Seele dienen. Viele Menschen kommen deshalb hierher und laufen in Klamotten einmal unter allen 108 Brunnen an der Wand durch und berühren dann jeweils den Boden der tiefen Becken. Dadurch meinen die Gläubigen, von allen Sünden befreit zu sein. Alleine das Zuschauen ist spektakulär - es hat schließlich nicht mehr als 8 Grad draußen.
Nach dem Hindu-Tempel sehen wir uns den buddhistischen Teil der Anlage an. Jetzt ist Krali mit seinen Erzählungen und Ausführungen an der Reihe - er ist nämlich Buddhist. Offenbar gibt es die riesige Buddhastatue wie hier in Muktinath nur 14 Mal auf der ganzen Welt. Ich verstehe nicht ganz wieso und so genau kann Krali es leider auch nicht erklären. Als ich später google, erklärt mir das Internet folgendes:
“Die Buddha-Statue in Muktinath, die in der Region als besonders bekannt gilt, ist nicht einzigartig in dem Sinne, dass es sie nur 14-mal auf der Welt gibt. Es scheint jedoch eine spezielle Legende oder ein Mythos zu existieren, der besagt, dass es weltweit nur 14 bestimmte Buddha-Statuen gibt, die eine besondere Bedeutung oder einen besonderen spirituellen Status haben. Diese Zahl könnte symbolisch sein oder sich auf eine besondere Gruppe von Statuen beziehen, die bestimmte historische oder religiöse Kriterien erfüllen.”
Was genau also dahinter steckt, bleibt ein kleines Geheimnis. Auf jeden Fall pilgern wegen der Statue viele Menschen hierher. Wie auch schon unterwegs bei den buddhistischen Stupas, gehen wir drei Runden im Uhrzeigersinn um den Buddha während Krali ein Mantra singt. Dann sehen wir uns den Rest der Tempelanlage an und ich höre noch einige weitere spannende Geschichten bevor es zurück ins Hotel zu Pati und zum Frühstück geht. Wir waren zum Tempel nämlich ganz früh und nüchtern unterwegs, weil es als unrein angesehen wird, wenn man bereits vorher etwas zu sich genommen hat.
Ich bedanke mich bei Krali und Rabin, dass sie mich mitgenommen und mir so viel erklärt haben. Rabin schenkt mir am Rückweg dann noch ein Armband mit Steinen aus Muktinath, die laut Krali besonderes Glück bringen - ein einzigartiges Geschenk.
Übrigens haben wir heute zum ersten Mal nicht mehr ausgezeichnetes Wetter. Es ist bewölkt. Bisher hatten wir jeden Tag Sonnenschein und strahlend blauen Himmel. Die Bedingungen waren perfekt, um den Thorong La Pass zu bezwingen.
Zum Frühstück gibt es Masala Tea und Tibetisches Brot (ähnlich wie unsere Kiachl) mit Curry. Es schmeckt fantastisch! Dann wartet auch schon ein Jeep vor der Haustür auf uns. Die nächsten 20km geht es nur durch Flussbetten ins Tal hinab. Die Wege wurden bei dem starken Regenfall vor ein paar Wochen weggeschwemmt, daher dürfen wir diesen Teil (größtenteils) Off-Road fahren statt gehen. Den Jeep teilen wir uns mit einem französischen Pärchen und deren Guide und Porter. Wir sind zu neunt in einem Jeep für sieben Personen. Es wird also wieder mal kuschelig.
Los geht’s nach Tatopani. Die Straße ist wirklich nur teilweise eine Straße und die Fahrt ist abermals holprig. Viele Brücken sind schlicht einfach nicht mehr vorhanden. Als wir dann doch mal über eine drüber müssen, sehen wir, wie unser Fahrer vorher noch schnell den kleinen Buddha auf seinem Dashboard anbetet. Zum Glück geht alles gut.
Nach ungefähr eine Stunde halten wir ihn Jomsom an. Dort gibt es ein buddhistisches Kloster zu sehen. Anfangs scheint es so als sei das Kloster geschlossen, doch der Polizist vor Ort fordert unseren Guide auf, die Tür einfach zu öffnen. Kurz darauf stehen wir also im Klostergarten. Auch die Tür ins eigentliche Kloster scheint verschlossen, doch unser Guide lässt sich jetzt nicht mehr aufhalten. Er rüttelt an der Tür, die gleich darauf geöffnet wird. Dann sind wir auch schon drin. Der Hauptteil des Klosters besteht nur aus einem einzigen Raum mit drei riesigen Buddha-Statuen ganz vorne. Der Grund, warum alle Türen scheinbar verschlossen waren, ist schnell offensichtlich: die jungen Mönche, die hier unterrichtet werden, schreiben gerade eine Prüfung. Aber wir sind ja in Nepal, also alles kein Problem. Einer der Prüflinge (der, der am besten Englisch spricht) muss sogar aufstehen und uns eine kurze Führung durch den Kloster-Raum geben. Schon wieder alles irgendwie ziemlich absurd - aber nett. Nach einer 20-minütigen Besichtigung verlassen wir das Kloster wieder und unsere holprige Fahrt geht weiter.
Während der Fahrt schläft der Träger der französischen Gruppe, der am Beifahrersitz ist, ein. Der Guide der anderen Gruppe, der ganz hinten im Auto sitzt, sieht das und bittet die Französin in der mittleren Reihe ihn anzugurten. Offenbar darf man wach ohne Gurt fahren, schlafend ist es aber selbst für Nepal zu gefährlich😅.
Bei einem Wasserfall legen wir erneut eine Pause ein. Rabin kommt auf uns zu und bietet uns ein Stück “hartes Etwas“ an. Yak-Käse, wie sich herausstellt. Genauer gesagt, wahrscheinlich die Rinde davon. Diese wird so wie Kaugummi gekaut, nur dass sie viel härter als Kaugummi ist und auch echt gar nicht so gut schmeckt. Aber auf jeden Fall ein guter Zeitvertreib.
Für die 20km nach Tatopani brauchen wir etwas mehr als drei Stunden. Dann gibt es in Tatopani erstmal ein Dal Bhat zum Mittagessen. Tatopani ist bekannt für seine heißen Quellen, die wir am Nachmittag auschecken. Die Hot Springs sind in der Tat richtig heiß. Nach 5 Minuten halten wir es schon fast nicht mehr aus und nach 10 Minuten müssen wir wieder aus dem Wasser. Krali, der mit uns gekommen, aber natürlich nicht ins Wasser gegangen ist, ist verwundert, dass wir so schnell wieder draußen sind. Er behauptet beim letzten Mal ungefähr 1 Stunde Wasser gewesen zu sein (aber seiner Schätzung zufolge waren es zum Tempel hinauf auch nur 40 Stufen, also wer weiß 😄).
Trek Tag 10: Tatopani nach Ghorepani
17km, 6 Stunden, von 1200m auf 2850m
Am nächsten Tag steht uns eine lange Wanderung bevor. 1600 Höhenmeter und 17 km von uns entfernt liegt das nächste Dorf, Ghorepani. Die erste Hälfte des Tages haben wir echt Glück mit dem Wetter. Wir kommen an unzähligen Reisplantagen vorbei, spazieren durch einheimische Dörfer in den Bergen und machen Tee-Pause in der Sonne. Rabin kauft unterwegs eine Art von Banane, die wir so noch nie gesehen haben. Sie wiegt sicher einen Kilo und ist unglaublich riesig. Zum Glück ist sie in der Mitte noch nicht reif, daher müssen wir sie zumindest nicht ganz aufessen. Auch Guava, Zitronen und Orangen wachsen am Wegesrand. Es ist hier richtig tropisch.
Zum Mittagessen gibt es in einem Teehaus unterwegs Dal Bhat. Wie immer warten wir ziemlich lange auf unser Essen. Dieses Mal können wir in der Zeit jedoch zusehen, wie das Wetter von Minute zu Minute schlechter wird. Noch bevor das Essen auf dem Tisch steht regnet es.
Beim Essen schlägt Krali gegen die Fensterscheibe neben ihm und erwischt sein Ziel: eine Fliege. Als sie sich dann noch bewegt, schlägt er mit der flachen Hand drauf, nimmt sie und trägt sie - selbstverständlich während er ein Mantra singt - hinaus…diese Buddhisten.
Nach dem Essen regnet es noch mehr. Wir packen unsere Regenjacken aus und ziehen das Regen-Cover über unsere Rucksäcke. Dann marschieren wir im Regen los. Wenn es hier in Asien einmal regnet, dann kann man sich das nicht so vorstellen wie bei uns zu Hause: ein paar Tropfen, ein paar mehr, eine halbe Stunde fällt richtig viel Wasser vom Himmel, aber dann stellt sich die Sache auch wieder ein und es tröpfelt höchstens eine Weile vor sich hin. Richtige Regentage sind schon eher selten.
Hier allerdings regnet es zuerst, und dann schüttet es. Und morgen hört es vielleicht wieder auf. Wir bleiben nicht allzu weit von unserem Mittagessen-Stopp entfernt wieder stehen und Rabin und Krali besorgen sich dort einen Müllsack, den sie über ihre Ausrüstung ziehen. Sie fragen uns noch, ob wir auch einen haben wollen. Wir sagen Nein (hätten es aber besser wissen müssen).
800 Höhenmeter liegen noch vor uns und wir sind bereits jetzt klatschnass. Wir sind echt schnell unterwegs, aber die Stimmung in der Gruppe sinkt langsam in den Keller. Als wir noch ungefähr eine halbe Stunde von unserem Ziel entfernt sind - wir sind schon wieder auf über 2600m, von Kopf bis Fuß nass und allen ist eiskalt - beginnt es zu hageln. Wir sind irgendwo im Nirgendwo und können uns davon nicht unterkriegen lassen. Wir wandern so schnell wir können weiter nach oben. Die letzten 15 Minuten können wir dann auch noch ein Gewitter aus der Ferne hören. Bevor dieses jedoch näher kommt erreichen wir dann endlich unsere Unterkunft für den Abend.
Der Ofen in der Dining Hall ist zum Glück schon eingeheizt und wir können unsere gesamte Ausrüstung davor ausbreiten. Dann gibt es noch eine gasbetriebene heiße Dusche und alle nassen Inhalte aus dem Rucksack (die Regenhülle konnte auch nicht mehr alles abhalten) werden auf dem Zimmerboden ausgebreitet.
Das Gewitter kommt immer näher. Auf einmal hören wir einen lauten Krach. In der nächsten Sekunde fällt der Strom aus. Das war’s also mit dem Strom bis morgen. Zum Glück gibt es in dem Teahouse einige wenige Batterie-betriebene Lichter und eines unserer Handys kann auch noch als Taschenlampe fungieren.
Nach dem Abendessen sind wir ziemlich erschöpft und wollen gerne ins Bett. Unsere Sachen, die vor dem Ofen liegen, sind allerdings noch nicht trocken. Ich frage Rabin, ob wir die Sachen über Nacht hier trocknen lassen können. Rabin‘s Antwort lautet, wie schon bei der Steuer-Frage: „Jenny, this is Nepal“. Das bedeutet für uns also, dass wir alle noch feuchten Sachen packen und auch über Nacht in unserem kleinen Zimmer ausbreiten.
Neben einigen Wörtern der Landessprache lernen wir Rabins ganz eigene Sprache für Zeit- und Wegangaben
- It’s close. - 30 Minuten.
- Not far. - 1 Stunde.
- Not so far. - 2 Stunden.
- Not too far. - 3 Stunden.
- Just a little. - 3 Stunden.
- Little far. - 5 Stunden.
- A bit far. - 8 Stunden.
- It depends… - Er hat wirklich keine Ahnung.
Trek Tag 11: Ghorepani nach Tadapani
14km, 3 Stunden, von 2850m auf 2610m
Gleich am nächsten Morgen als der Wecker klingelt bringen wir die Dinge, die natürlich in der eiskalten Nacht auf 2850m nicht getrocknet sind, wieder hinunter vor den Ofen. Heute geht es für uns nach Tadapani. Das Wetter ist wieder deutlich besser als gestern und erst ein bisschen weiter auf den höheren Bergen oben können wir Schnee sehen. Gleich nach dem Frühtsück geht es los. Wir nutzen den Vormittag und erreichen unser nächstes Ziel pünktlich als die ersten Regentropfen wieder herunterprasseln. Den Nachmittag verbringen wir in der Hütte beim Aufwärmen, Trocknen, Lesen, Spielen und Bier trinken.
Trek Tag 12: Tadapani nach Ghandruk
7km, 2 Stunden, von 2610m auf 1940m
Der letzte Wandertag des Treks ist angebrochen. Das Wetter ist auch heute Vormittag wieder gut und so brechen wir früh auf. Heute Morgen, noch in Tadapani, erhaschen wir direkt beim Frühstück sogar das erste und einzige Mal einen Blick auf den Annapurna I (8091m).
Statt den sonstigen 12-17 km der letzten Tage, ist der Weg heute deutlich kürzer und nur 7 km lang. Wir sind also bereits vor dem Mittagessen in Ghandruk. Hier verbringen wir noch den restlichen Tag bei gutem Essen und sonnigem Wetter. Natürlich darf ein Kartenspiel nicht fehlen. Nach dem Abendessen gibt es zur Feier des Tages Rum Nepali Style (mit heißem Wasser und Honig) für alle. Die Stimmung ist ausgelassen. Wir spielen, tanzen, lachen und reden über alles mögliche. Ein kleines bisschen traurig sind wir schon, dass der Trek jetzt schon vorbei ist. Die Zeit ist unglaublich schnell vergangen.
Trek Tag 13: Ghandruk nach Pokhara
28km Fahrt, von 1940m auf 822m
Um 6:15 Uhr startet der letzte Tag unseres Treks. Heute müssen wir nur noch frühstücken und dann zu Fuß zum Jeep-Parkplatz gehen. Dort wartet schon unser Fahrer. Uns steht einmal mehr eine holprige Fahrt bevor. Ungefähr drei Stunden dauert es bis wir in Pokhara ankommen. Unser Porter Krali verlässt uns dort. Er nimmt bereits heute den Bus zurück nach Kathmandu. Rabin hingegen bleibt noch einen Tag mit uns in Pokhara.
Gemeinsam erkunden wir die Stadt, die an einem großen See liegt. Der See gilt quasi als nepalesisches Meer. Viele Leute kommen wegen dem See hierher, um Urlaub zu machen. Entsprechend viele Leute sind auch dort und leihen sich Boote aus (man schwimmt in Nepal, wie auch sonst in Asien, nicht). Rabin überredet uns, eine kleine Nussschale auszuleihen. Wir denken, dass wir selber mit dem Boot über den See paddeln, aber Rabin mietet für 100 Rupees (ca. 60 Cent) sogar noch einen Fahrer für eine ganze Stunde dazu. So werden wir also über den See gepaddelt.
Rabin erzählt uns zuvor noch, dass er sich in einem Swimmingpool zwar über Wasser halten kann, aber eigentlich nicht wirklich schwimmen kann. Er zieht deshalb lieber eine Schwimmweste an, was wir zwar schon vernünftig, aber auch sehr lustig finden. Beim Einsteigen schickt Rabin uns beide voraus mit den Worten: „I don’t know how to swim if it sinks“. Anfangs noch ziemlich nervös, hält sich Rabin an beiden Seiten des Bootes fest.
Für eine coole Pose ist er natürlich trotzdem immer zu haben. Wir umrunden einen Tempel, der im See liegt und sind circa eine Stunde auf dem Wasser unterwegs. Danach gibt es für uns alle Masala Tea. Abends treffen wir uns dann noch einmal mit Rabin auf ein Bier und lassen den - dieses Mal wirklich - letzten gemeinsamen Tag gemütlich ausklingen. Früh am nächsten Morgen fährt Rabin bereits zurück nach Kathmandu, wir bleiben noch einen weiteren Tag in Pokhara.
Pokhara
Am nächsten Tag in Pokhara machen wir das was wir am besten können: wir spazieren von einem Café zum anderen und lassen es uns gut gehen. Am späten Nachmittag stößt Denis zu uns, dem es mittlerweile wieder besser geht. Wir treffen ihn zum Abendessen und haben viel vom Trek zu erzählen. Am nächsten Morgen geht es dann für uns zurück nach Kathmandu und Denis bleibt noch zwei Tage in Pokhara. Wir treffen ihn aber in Kathmandu wieder.
Die Fahrt mit dem Bus von Pokhara nach Kathmandu ist alles andere als angenehm. Man könnte die Fahrt vielleicht auch als die schlimmste Busfahrt aller Zeiten bezeichnen. Der Bus, der sogar Touristenbus heißt, ist drinnen zwar sehr bequem und hat couchartige Sitze, aber das hilft halt leider auch alles nix, wenn die Straßen dafür nicht vorhanden sind. 11 (!!) Stunden lang werden wir aus unseren Sitzen geworfen und wieder hinein gedrückt; alles tut weh. Vielleicht wäre es besser normale Bussitze zu haben anstatt dieser ultraweichen Couch. In 11 Stunden legen wir nur 200km zurück - ein Wahnsinn.
Als wir nach langen 11 Stunden endlich in Kathmandu ankommen sind wir heilfroh und richtig erschöpft. Diese Busfahrt war bestimmt der anstrengendste Teil des gesamten Treks. Wir checken in unser Hostel ein, geben unsere geliehenen Schlafsäcke und Daunenjacken zurück, essen noch was und fallen dann ins Bett. Am nächsten Morgen haben wir Muskelkater am ganzen Körper. Das Leben hier ist schon echt verrückt.
Zurück in Kathmandu
Unsere letzten fünf Tage in Nepal bleiben wir in Kathmandu. Mit dem Bus wollen wir nirgends mehr hinfahren und Kathmandu ist wirklich schön. Denis kommt auch wieder und wir werden sogar von Arjun und Rabin nach Hause zum Essen eingeladen.
Arjun ruft morgens an, um uns zu sagen, dass Rabin uns abholen wird - wir wissen schließlich nicht wo Arjuns Haus ist. Um 15.30 Uhr ist es dann soweit. Rabin hat keinen Führerschein und kommt deswegen mit dem Taxi. Gemeinsam mit uns fährt er dann also mit dem Taxi wieder zurück zu sich nach Hause.
Die Familie wohnt in einem großen Haus etwas außerhalb. Im Wohnzimmer sitzen wir gemeinsam auf dem Boden, uns wird Tee serviert und wir dürfen köstliche nepalesische Spezialitäten probieren. Schon vor dem Abendessen sind wir daher alle mehr als satt. Zum krönenden Abschluss gibt es dann, wie könnte es anders sein, Dal Bhat. Alles schmeckt wirklich ausgezeichnet und wir platzen fast.
Nach dem Abendessen verabschieden wir uns. Arjun wird im nächsten Sommer wieder in Österreich arbeiten und wir haben schon ausgemacht, ihn dann dort im Zillertal zu besuchen.
Die letzten paar Tage in Kathmandu verbringen wir damit Fotos vom Trek anzuschauen und auszusortieren (tausende Fotos können wir euch sagen), unser Reisetagebuch nachzuschreiben und uns zwischendurch mit Denis zum Kaffee oder zum Essen zu treffen.
Alles in allem hat uns Nepal wirklich unglaublich gut gefallen und wir sind uns sicher, dass wir hierher noch einmal zurückkommen. Jetzt aber sind wir erst einmal bereit für einen Länderwechsel.