Asien Südasien Sri Lanka

#16 Sri Lanka - Teil 3

Nach sieben Stunden Busfahrt erreichen wir endlich unser nächstes Ziel:

Haputhale

Wir entscheiden, die letzten 30 Minuten zu Fuß zu Lillys Guest Inn zu gehen, um uns zumindest noch ein bisschen zu bewegen. Im Ortskern hat man bei unserer Ankunft noch einen wahnsinnig schönen Ausblick auf die hügelige Umgebung, doch nach fünf Minuten Gehzeit verschwindet dieser und dichter Nebel umringt uns. Wir spüren jetzt zum ersten mal richtig die extreme Luftfeuchtigkeit, die hier herrscht. Bei unserer Unterkunft werden wir herzlich mit Tee und einer Curryroll begrüßt. Der Besitzer erzählt uns, dass das Wetter hier das ganze Jahr über genau gleich ist und immer am Abend dieser dichte Nebel aufzieht.

Am nächsten Morgen machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zu den Diyaluma Falls. Ganz oben auf dem 220m hohen Wasserfall soll man den schönsten Ausblick haben. Nach oben gibt es zwei verschiedene Wege, wobei wir uns für den längeren Weg entscheiden. Zunächst geht es mit dem Bus ungefähr eine Stunde über eine sehr kurvige und schmale Straße bis zum Fuß des Wasserfalls. Von dort aus soll der Weg nach oben starten. Wir versuchen uns bis zum Startpunkt durchzufragen (weil es natürlich keine Schilder gibt) wobei uns immer wieder ein TukTuk-Fahrer eine Tour bis nach oben aufschwatzen will. Wir bleiben standhaft und finden schließlich selbst den Weg.

Nach kurzer Zeit treffen wir einen Einheimischen der gerade einen weißen, klebrigen Saft, der aus den Bäumen tropft, sammelt. Er erzählt uns, dass er Gummi erntet. Der Saft wird später in der nahe gelegenen Fabrik weiterverarbeitet und schlussendlich als Reifen oder sonstiges verkauft. Als wir ihm erzählen, dass wir zum Wasserfall wollen, warnt er uns vor wilden Elefanten, die aber hauptsächlich nachmittags unterwegs sind. Er zeigt uns aber trotzdem wo der Weg weitergeht.

Gummibaum Ernte von Gummi

Nachdem wir noch ein einheimisches Kind – Schrägstrich kleiner Tourguide – abwimmeln können und an mehreren Elefantenhaufen vorbei spazieren – zum Glück haben wir keinen angetroffen – erreichen wir den oberen Bereich des Diyaluma Falls. Von der Mittagshitze erschlagen springen wir in einen der vielen Pools, die sich im Bachbett oberhalb des Wasserfalls gebildet haben.

Beim Mittagssnack danach entdeckt Pati etwas komisches unter seinem Pflaster am Zeh. Er entfernt das Pflaster und reißt damit leider auch einen darunter angesaugten Blutegel ab. Wir sind unglaublich angeekelt von diesem widerwärtigen Ding; Bilder ersparen wir euch an dieser Stelle. Der Zeh beginnt allerdings sehr stark zu bluten. Ein Taschentuch zwischen Patis Zehen und einen kurzen Abstieg später – dieses Mal der kürzere Weg – stehen wir dann an der nächsten Bushaltestelle. Wir wissen allerdings nicht, wann der nächste Bus kommt und es kann uns auch keiner sagen. Wir warten, singen Weihnachtslieder und beobachten herumtollende Affen. Eine Stunde später sitzen wir auch schon wieder im Bus.

Am Abend essen wir noch etwas. Wir bestellen little spice, doch bekommen leider nichts scharfes. Danach geht es ab ins Bett – Pati hat leider einen leichten Sonnenstich nach dem heißen, erlebnisreichen Tag bei den Diyaluma Falls.

Diyaluma Falls

Ella

Am nächsten Tag fahren wir von Haputhale nach Ella. Da Pati nach einer fiebrigen Nacht immer noch nicht ganz fit ist, nehmen wir uns ein TukTuk für die 25km bis nach Ella. Der Fahrer ist super freundlich und erzählt uns noch einiges über die Teeplantagen, die wir durchqueren. Er erklärt uns, dass die Frauen, die die Teeblätter ernten mindestens 23kg Tee am Tag pflücken müssen. Für diese Arbeit gibt es 1000LKR, das sind ungefähr 2,85€. Für jeden weiteren Kilo gibt es einen Bonus, wenn sie allerdings weniger schaffen gibt es gar kein Geld. Er sagt, das ist sogar hier in Sri Lanka ein Knochenjob der sehr schlecht bezahlt ist.

Wir erfahren dann auch noch, dass für die Herstellung von Schwarztee und Grüntee dieselben Teeblätter verwendet werden. Nur für weißen Tee nimmt man die noch ganz jungen Spitzen der Teepflanze.

Am Nachmittag spazieren wir durch Ella, essen Pizza und Burger. Pati ist schon wieder fast ganz fit und kauft sich in einem der vielen kleinen Geschäfte einen Kokosnuss-Ring. Dann machen wir uns noch einen gemütlichen Abend.

Teeplantagen in Ella
Teeplantagen im Inland.
Pizza
Glücklich über das gute Essen.

Pünktlich um 5 Uhr am nächsten Morgen machen wir uns auf zum Little Adams Peak. Dort kommen wir genau beim Sonnenaufgang mit vielen anderen Touristen am Gipfel an. Danach machen wir uns auf den Weg zur bekannten Nine Arch Bridge. Wie viele andere spazieren wir auf den Gleisen über die Brücke. Kurz bevor wir zurück zu unserer Unterkunft gehen wollen, kommt dann sogar noch ein Zug vorbei. Pati schnappt sich die Kamera und springt in Position, um noch ein Foto von der Brücke mit Zug zu machen.

Dann geht es aber wirklich zurück. Beim Rückweg sehen wir schon wieder haufenweise Blutegel, bleiben aber glücklicherweise vor weiteren Bissen verschont. Zurück in Ella gönnen wir uns ein richtig gutes Frühstück. Es gibt Pancakes und eine Smoothie Bowl. Den restlichen, regnerischen Tag verbringen wir in einem Kaffee beim Heiße Schokolade trinken (der Kaffee ist hier leider nicht überragend) und Kartenspielen. Den letzten Abend in Ella genießen wir noch einmal mit richtig gutem, westlichem Essen bevor es am nächsten Tag weiter Richtung Kandy geht.

Nine Arch Bridge
Nine Arch Bridge.
Sonnenaufgang am Little Adams Peak
Sonnenaufgang am Little Adams Peak.

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