Asien Südostasien Thailand

#20 Dog Rescue Center in Songkhla, Thailand

Mit dem Bus geht es von Penang aus über die malaiisch-thailändische Grenze nach Hatyai. Von dort aus nehmen wir uns ein Taxi zum ersten Stopp unserer Thailand Reise: Songkhla. Songkhla liegt ganz im Süden Thailands. Die Gegend dort ist kaum touristisch – perfekt für uns. Über eine App haben wir Kontakt zu Tamara bekommen, die dort eine Hundeauffangstation aka Dog Rescue Center aufgebaut hat. Tamara kommt ursprünglich aus Australien, lebt aber schon seit 13 Jahren in Thailand und geht ihrer Aufgabe nach. Die kommenden zwei Wochen verbringen wir bei Tamara.

Im Dog Rescue Center leben derzeit etwas mehr als 160 Hunde. Wir sind erstaunt, da alle in einem ziemlich großen Gehege mit Grünflächen untergebracht sind. Wir hatten uns die Rahmenbedingungen schlimmer vorgestellt. Angestellte gibt es nicht viele. Vier Thailänder arbeiten dort. Die restliche Arbeit macht Tamara selbst und gelegentlich, sowie als wir ankommen, gibt es einige Freiwillige, die mithelfen wollen.

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Arbeit in der Hundeauffangstation

Unsere Aufgaben gliedern sich in zwei Schichten: die Vormittags-Schicht und die Nachmittags-Schicht. Die Abend- beziehungsweise Nachtschicht übernimmt dann jemand vom Personal.

Die Vormittags-Schicht beginnt um 7:00 Uhr, wo erst einmal geschaut wird, dass alle Hunde in Ordnung sind. Dann wird sauber gemacht. Die Gehege werden von Schmutz aller Art befreit und direkt danach wird auch schon das Futter für 160 Hunde vorbereitet. Es gibt Reis, Hühnchen und Karotten. Die Nachtschicht hat alles bereits vorgekocht und in den Kühlschrank gestellt, daher muss es morgens nur noch auf 160 Schüsseln verteilt werden. Das Füttern gleicht einer Raubtierfütterung: über 160 Hunde brechen in lautes Gebell aus und hören erst wieder auf, wenn auch der letzte Hund gefüttert worden ist. Für die meisten Gehege gibt es eine sehr genaue Ordnung wie die Hunde gefüttert werden müssen (es handelt sich ja immer noch um Straßenhunde, die ums Überleben fressen).

Die Fütterung ist immer das totale Chaos, doch wir lieben es. Anfangs sind wir noch überfordert damit, aber schon nach wenigen Tagen kennen wir viele der Hunde (zu unserem Erstaunen sogar beim Namen) und ihren Charakter, was das füttern eindeutig erleichtert. Man muss nur ständig auf der Hut sein, dass nicht ein Vielfraß ausbüchst und sich auf das Futter der anderen anderen Hunde stürzt. Sobald alle Vierbeiner gefüttert sind kehrt absolute Stille ein. Niemals hätten wir gedacht, dass 160 Hunde so leise sein können.

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Im Anschluss kümmert sich das thailändische Personal darum, dass weiter sauber gemacht wird. Wenn genügend Freiwillige vor Ort sind, geht es sich sogar aus, dass die Hunde ein wenig spazieren gehen dürfen. Wieder zu unserem Erstaunen können einige Hunde sogar richtig gut an der Leine gehen. Die meisten Hunde freuen sich riesig, wenn sie mal aus ihrem Gehege herauskommen. Schon 10 Minuten spazieren reichen, um einen Hund für den Rest des Tages zufrieden zu stellen. Man merkt, dass man hier mit jedem Spaziergang einen Unterschied machen kann.

Am späten Vormittag werden die Medikamente vorbereitet. Weil alle Hunde Rescue Dogs sind und die meisten von ihnen krank von der Straße kommen, brauchen auch viele der Hunde Medikamente. Beinahe wie im Altersheim werden die Medikamente geschachtelt und anschließend an die Hunde ausgeteilt. Mit ein wenig Hundefutter fressen die meisten ihre Tabletten problemlos. Dann ist die Vormittags-Schicht auch schon vorbei.

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Die Nachmittags-Schicht sieht ganz ähnlich aus. Zuerst werden wieder die Gehege geputzt (160 Hunde können ganz schön viel Dreck machen). Statt dem Spaziergang werden die Hunde am Nachmittag sozialisiert, was eigentlich nur bedeutet, dass man in die einzelnen Gehege hinein geht, die Hunde streichelt, mit ihnen spielt und Vertrauen aufbaut. Damit verbringt man zwei bis drei Stunden. Danach fängt der Fütterungswahnsinn wieder von vorne an und im Anschluss gibt es wieder Medikamente. Danach wird noch einmal – vor allem bei den kranken Hunden – geputzt und damit ist die Nachmittags-Schicht dann erledigt.

Obwohl alle Hunde irgendwann einmal von Tamara gerettet wurden und die meisten von ihnen sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben (wir haben richtige Horror-Geschichten gehört), sind bis auf ganz wenige Ausnahmen alle Hunde sehr zutraulich und freuen sich über menschliche Nähe. Natürlich sind auch einige dabei, die etwas schüchterner sind und bei denen es Zeit braucht, um Vertrauen zu gewinnen. Insgesamt gibt es – erneut zu unserem Erstaunen – nur drei Hunde, mit denen wir uns in unserer kurzen Zeit dort gar nicht beschäftigen (dürfen) und die mit Menschen nicht gut zurecht kommen.

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Wie kann man helfen?

Das Dog Rescue Center wird in Thailand nicht vom Land finanziert. Sie funktioniert rein auf Basis von Spenden. Obwohl Thailand ein vergleichsweise günstiges Land ist, können bei über 160 Hunden schon mal ganz schön hohe Rechnungen entstehen. Von den Spenden werden das Personal, die Miete für das Grundstück, Futter, Tierarztrechnungen, Wasser und Strom für die Auffangstation sowie sämtliche Reparaturarbeiten – von denen ständig unendlich viele anfallen – bezahlt. Jeder Cent zählt. Spenden funktioniert ganz einfach über Paypal über folgenden Link an die Hundeauffangstation oder direkt an Tamara.

Außerdem können sehr viele von den Hunden adoptiert werden – und das nicht nur in Thailand. Auch in Europa oder den USA ist es möglich, einen Hund aus Tamaras Rescue Center zu adoptieren. Wir haben während unserer Zeit in der Auffangstation viele Hunde und Hundewelpen fotografiert und die Adoptionsseite damit auf den neuesten Stand gebracht. Diese und weitere Infos findet ihr auf Tamaras Website unter www.thaistreetpawsrescue.org.

Falls jemand mal vor Ort ist und ebenfalls einen Blick hinter die Kulissen werfen, hunderte tolle Hunde kennenlernen und mithelfen möchte, schreibt uns gerne für mehr Infos – am besten über Instagram. Oder meldet euch – ebenfalls über Instagram - direkt bei Tamara.

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Die vergangenen 15 Tage waren bestimmt nicht unser letztes Mal in Songkhla. Wir haben unsere Zeit dort mit den Hunden sehr genossen und hoffen, dass viele der Hunde bald ein endgültiges, glückliches zu Hause finden werden.


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